Man könnte fast glauben, dass der Name meines Podcast vom Buch von Francis Schneider „Üben – was ist das eigentlich? inspiriert wurde. Tatsächlich habe ich das Buch aber erst unlängst entdeckt. Ähnlich wie im Podcast, versucht sich auch der Autor dem weiten Themengebiet des musikalischen Übens auf möglichst viele Arten zu nähern und somit ein Nachschlagewerk für Musiker*innen zu kreieren.
*Affiliate Link: Wenn du das Buch über diesen Link kaufst erhalte ich 5% Provision. Für dich bleibt der Preis gleich – allerdings unterstützt du damit ganz automatisch meine Arbeit. Vielen Dank also! 🙂
Perfekte Snacks in den Übe-Pausen
Jeder weiß um die Wichtigkeit, Pausen während des Übens möglichst aktiv zu gestalten. Im besten Fall bleiben wir ganz in der Musik und hören uns Versionen des zu übenden Stücks an. Mindestens genauso inspirierend kann es allerdings sein, sich neue Anregungen und Ideen fürs eigene Üben aus Büchern zu holen. Francis Schneiders Publikation „Üben – was ist das eigentlich?“ eignet sich hierfür perfekt. Die Kapitel fassen die Essenz der jeweiligen Themen meist auf ein bis zwei Seiten zusammen. Ein perfekter Snack für die kurzen Pausen zwischen unseren Übe-Einheiten. Die so neu gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dann gleich in die Tat umsetzen.
Zumal man das Buch auf zwei Arten lesen kann: Einmal, ganz klassischen, von vorne nach hinten. Aber dann auch im Stile eines Glossars. Über das Inhaltsverzeichnis lassen sich gezielt bestimmte Fragestellungen ansteuern. Möchte man beispielsweise Tipps zum Auswendigspielen oder dem Vernetzen von linker und rechter Gehirnhälfte beim Üben finden, schlagt man die entsprechenden Kapitel auf und lässt sich von dort aus, über die Links zu weiterführenden Kapiteln, durch Buch treiben.
Ein Nachschlagewerk für den Instrumentalunterricht
Besonders Instrumentallehrer*innen profitieren von zahlreichen, sehr konkreten Anregungen. Der Beziehung Lehrer*in – Schüler*in ist sogar ein ganzer Themenkomplex gewidmet. Neben Tipps zum richtigen Einstieg in neues Material finden sich dort auch Gedanken zum Umgang mit Eltern. Ein kleiner Motivationstest lässt mit ein paar wenigen Fragen zudem schnell herausfinden, welche Beweggründe Schüler*innen in die Musik treibt. Natürlich widmet sich Francis Schneider auch dem häufigsten Satz in Unterrichtsstunden: „Zu Hause konnte ich’s…“.
Fazit
Natürlich ist „Üben – was ist das eigentlich?“ bereits etwas in die Jahre gekommen ist (erstmaliges Erscheinen 1992 – mir liegt die 4. Auflage von 2013 vor). Das merkt man vor allem am Literaturverzeichnis, welches für meinen Geschmack gerne großzügiger ausfallen hätte können. So ist die im Buch beschriebene 20-Sekunden Regel durch eine aktuelle Studie von 2021 kürzlich aktualisiert worden (auf meinem Steady-Kanal findet ihr hierzu mehr). Nichtsdestotrotz finde ich es als Nachschlage- und Inspirationsquelle für das eigene Üben und Unterricht sehr wertvoll. Die vielen sehr konkreten Ausführungen geben ausreichenden Input, um das Üben möglichst kreativ und abwechslungsreich zu gestalten.
Auf einen Blick
Sprache: Deutsch
Verlag: Nepomuk Verlag (Breitkopf & Härtel)
Umfang: 120 Seiten
Für wen: Alle Musiker*innen
Sonstiges: Super Inspirations- und Nachschlageglossar mit vielen konkreten Tipps zum Üben und Unterrichten
Wer schreibt hier eigentlich..?
Patrick Hinsberger studierte Jazz Trompete bei Matthieu Michel und Bert Joris und schloss sein Studium im Sommer 2020 an der Hochschule der Künste in Bern (Schweiz) ab.
Seit seiner Bachelor-Arbeit beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema musikalisches Üben und hostet seit 2021 den Interview-Podcast "Wie übt eigentlich..?"