Mentales Üben: Wie geht das? | what is practice
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Mentales Üben: Wie geht das?

Methoden und Einblicke aus der Praxis

Mentales Üben ist in der Welt der Musiker*innen längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein wichtiger Bestandteil erfolgreichen Übens. Aber: Mentales Üben ist nicht gleich Mentales Üben. Die Interviews in meinem Podcast „Wie übt eigentlich..?“ zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich Musiker*innen diesen Ansatz interpretieren und anwenden. In diesem umfassenden Artikel stelle ich dir verschiedene Herangehensweisen vor.

Forschungen, wie zum Beispiel an der Hochschule für Musik Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Wöllner untersuchen, wie langsames und mentales Üben die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis von Musiker*innen beeinflusst.

Zwei Hauptbereiche des mentalen Übens

1. Mentales Arbeiten an musikalischen Passagen

Hierbei geht es um das bewusste Verinnerlichen von Musikstücken, oft fernab vom Instrument. Techniken wie das gedankliche Durchgehen von Passagen, das Vorstellen von Artikulationen und das Transponieren im Kopf helfen, ein tieferes Verständnis für die Musik zu entwickeln.​

2. Mentale Vorbereitung auf Auftrittssituationen

Diese Praxis umfasst die Vorstellung des gesamten Konzertablaufs, einschließlich möglicher Herausforderungen. Durch das mentale Durchspielen der Auftrittssituation können Musiker*innen Lampenfieber reduzieren und ihre Bühnenpräsenz stärken.

Vorteile des mentalen Übens

  • Zeitunabhängigkeit: Üben ist überall möglich, ohne auf das Instrument angewiesen zu sein.
  • Effektive Fehlerkorrektur: Gedankliche Korrekturen verhindern das Einschleifen von Fehlern.
  • Stressreduktion: Mentales Durchspielen von Auftritten mindert Lampenfieber.
  • Emotionale Verbindung: Ein tieferes Eintauchen in die Musik fördert die Ausdruckskraft.​

Anwendung des mentalen Übens in anderen Bereichen

Mentales Üben findet nicht nur in der Musik Anwendung. In der Sportpsychologie ist es eine etablierte Methode zur Verbesserung von Bewegungsabläufen.

Mentales Üben ist mehr als nur eine Ergänzung zum Üben auf unserem Instrument – es ist ein ausgezeichnetes Werkzeug zur Verbesserung der musikalischen Fähigkeiten und zur Förderung der mentalen Stärke in Auftrittssituationen. Durch die Integration dieser Praxis können Musiker:innen nicht nur ihre Technik und Ausdruckskraft steigern, sondern auch ihre Bühnenpräsenz und ihr Wohlbefinden nachhaltig verbessern.

Wer schreibt hier eigentlich..?

Patrick Hinsberger auf Treppe mit Trompete
Musiker | Podcast-Host | Blogger |  + posts

Patrick Hinsberger studierte Jazz Trompete bei Matthieu Michel und Bert Joris und schloss sein Studium im Sommer 2020 an der Hochschule der Künste in Bern (Schweiz) ab.
Seit seiner Bachelor-Arbeit beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema musikalisches Üben und hostet seit 2021 den Interview-Podcast "Wie übt eigentlich..?"

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