Buchtipp: Smart Practicing | what is practice
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Buchtipp: Smart Practicing

Das 2020 bei Edition Dux erschienene Buch Smart Practicing von Christian Tschuggnall und Markus Ehrlich verspricht nicht weniger, als Musiker*innen einen intuitiven Zugang zum Thema Improvisation und Üben zu eröffnen. In Kombination mit einer eigens entwickelten App bietet es einen modernen, praxisnahen Ansatz, der gleichermaßen für Anfängerinnen wie für fortgeschrittene Musiker*innen geeignet ist.

Breiter Improvisationsbegriff statt Jazz-Fokus

Gleich zu Beginn fällt besonders positiv auf, dass Smart Practicing einen weiten Improvisationsbegriff anstrebt. Während viele Improvisationsbücher fast ausschließlich auf den Jazz-Kontext abzielen, öffnet dieses Buch den Blick explizit auch in andere Genres (wie zum im Pop und in der Klassik). Dort wird Improvisation nach wie vor praktiziert – allerdings oft mit einem anderen Zugang. Der Verzicht auf übermäßig komplexe Konzepte zu Beginn verhindert, dass Einsteiger*innen überfordert werden.

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Buch und App: Ein stimmiges Gesamtkonzept

Ein großes Plus von Smart Practicing ist das Zusammenspiel von Buch und begleitender App.

  • Die App lässt sich individuell auf unterschiedliche Schwierigkeitsstufen einstellen.
  • Theorie und Praxis greifen nahtlos ineinander.
  • Übungen werden durch interaktive Elemente verständlicher und motivierender.

So wird die App nicht nur zum Beiwerk, sondern zum gleichwertigen Partner des Buches.

Intuitives Üben mit Spaßfaktor

Schon die Einführung des Buches überzeugt: Sie holt Anfänger*innen ab, vermittelt nützliche Tipps und macht Lust auf den direkten Einstieg. Statt trockener Theorie stehen Spielspaß und intuitives Ausprobieren im Vordergrund.

Ein Highlight für mich ist der Einstieg mit einem Drum Beat statt klassischen Akkordfolgen. Die Botschaft: Alles ist möglich, es gibt keine falschen Töne! Dieser Ansatz erinnert an das Konzept der Audiation von Edwin Gordon: Erst steht das auditive Verstehen im Zentrum, Theorie und Benennungen folgen später. Dadurch entsteht ein spielerischer Zugang, der auch musikalische Hemmungen abbaut.



Verständliche Einführung musikalischer Konzepte

Die Autoren führen Schritt für Schritt an zentrale Improvisationskonzepte heran – wie zum Beispiel Chromatic Approach. Dabei gelingt es, auch komplexere Inhalte in eine einfache, gut nachvollziehbare Sprache zu übersetzen. Gerade für Einsteiger*innen ist das ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen Improvisationsbüchern.

Rastergrafik
Ein Poster mit dem Titel „MEINE 10 ÜBE-GEBOTE“. Darunter folgen zehn Tipps für effektives Üben eines Musikinstruments, nummeriert von 1 bis 10. Die Tipps beinhalten Empfehlungen wie geduldig mit sich selbst zu sein, ausreichend Pausen zu machen, auf Klangdetails zu achten, Wiederholungen zu reduzieren, Klang und Technik zu verbinden, Übezeiten zu planen, Aufnahmen zur Kontrolle zu nutzen, langsam zu üben, auf eine entspannte Körperhaltung zu achten und Erfolge bewusst wahrzunehmen. Am unteren Rand befinden sich das Logo von "whipr." und ein QR-Code.

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Verbesserungspotenzial: Mehr Songempfehlungen

So überzeugend Smart Practicing in vielen Punkten ist, bleibt ein kleiner Wermutstropfen:

Die App enthält zwar Hörbeispiele für einzelne Phrasen – etwa, um den Unterschied zwischen laid back und up front Spielweise erlebbar zu machen. Doch zusätzliche konkrete Songempfehlungen würden den spielerischen Ansatz wunderbar ergänzen. Sie könnten helfen, das Gehör noch stärker zu schulen und den Transfer in den musikalischen Alltag zu erleichtern.

Ein wertvoller Begleiter für improvisierende Musiker*innen

Mit Smart Practicing ist Christian Tschuggnall und Markus Ehrlich ein zeitgemäßes Einstiegswerk gelungen, das zeitgemäß und intuitiv in die einführt.

Kompakt zusammengefasst:

Stärken des Buches:

  • gelungenes Zusammenspiel von Buch & App
  • Einsteigerfreundliche Einführung ins Thema und die Arbeitsweise mit dem Buch
  • Fokus auf Spielspaß
  • klare Vermittlung einfacher Konzepte

Verbesserungsidee: Mehr Songempfehlungen zur Ergänzung der App.

Wer Improvisation lernen, seine Übepraxis verbessern oder schlicht neue Inspiration für den eigenen musikalischen Alltag sucht, findet in Smart Practicing ein vielseitiges, inspirierendes Werkzeug.

Auf einen Blick

Sprache: Deutsch
Verlag: Edition Dux
Umfang: 114 Seiten
Für wen: Alle, die gerne mit einem leichten und intuitiven Zugang in die Improvisation starten möchten
Sonstiges: Inklusive iOS App

Wer schreibt hier eigentlich..?

Patrick Hinsberger auf Treppe mit Trompete
Musiker | Podcast-Host | Blogger |  + posts

Patrick Hinsberger studierte Jazz Trompete bei Matthieu Michel und Bert Joris und schloss sein Studium im Sommer 2020 an der Hochschule der Künste in Bern (Schweiz) ab.
Seit seiner Bachelor-Arbeit beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema musikalisches Üben und hostet seit 2021 den Interview-Podcast "Wie übt eigentlich..?"

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