Üben ist eine Kunst für sich – und der Schlüssel zu langfristigem Lernerfolg. In dieser FAQ-Sektion beantworte ich die wichtigsten Fragen rund um das Thema Üben.
Die Antworten basieren auf meinen Erfahrungen aus zahlreichen Interviews, die ich für meinen Podcast „Wie übt eigentlich…?“ geführt habe.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittener – hier findest du praxiserprobte Tipps, die dir helfen, effizienter, motivierter und nachhaltiger zu üben. Alle Empfehlungen beruhen auf echten Übe-Erfahrungen meiner Gäste und sind das Resultat langjähriger, reflektierter Lernprozessen.
Wenn du noch tiefer einsteigen möchtest:
- In der Kategorie Lerntechniken findest du konkrete Strategien, wie du deine Übemethoden optimieren kannst.
- In der Interview-Reihe „Wie übt eigentlich…?“ teilen Musikerinnen und Musiker ihre ganz persönlichen Übeerfahrungen. Hier auf dem Blog kannst du alle Interviews jederzeit nachlesen!
Häufige Fragen rund ums richtige Üben – Antworten aus der Praxis
Wie oft sollte ich üben?
„Wenig, langsam, oft.“ – dieses Prinzip bringt Marvin Frey es auf den Punkt. Statt stundenlanger Übesessions ist es effektiver, kleinere, regelmäßige Einheiten über den Tag zu verteilen. Die Qualität der Übung zählt mehr als die Dauer. Höre auf deinen Körper und überschreite keine Schmerzgrenzen: Pausen, Erholung und ausreichend Schlaf sind entscheidende Faktoren für nachhaltigen Lernerfolg.
Dieses Vorgehen wird auch von Professor Dr. Eckart Altenmüller empfohlen, der betont, wie wichtig Regeneration für den langfristigen musikalischen Fortschritt ist.
Wie lange sollte eine Übungseinheit dauern?
Eine effektive Übungseinheit dauert idealerweise zwischen 20 und 45 Minuten. Entscheidend ist weniger die Zeit selbst, sondern wie fokussiert du sie nutzt. Die Pomodoro-Technik – 25 Minuten intensives Üben, gefolgt von einer kurzen Pause – kann helfen, deine Konzentration hochzuhalten. Wichtig: Setze dir für jede Einheit ein klares, abgegrenztes Übeziel.
Ein klarer Fokus erleichtert das Strukturieren deiner Übezeit und sorgt dafür, dass du auch in kurzen Zeitfenstern nachhaltig Fortschritte machst.
Was ist besser: Tägliches Üben oder längere Sessions am Wochenende?
Grundsätzlich ist tägliches Üben effektiver als wenige lange Einheiten am Wochenende. Regelmäßige Wiederholung fördert das Muskelgedächtnis und sorgt für nachhaltige Fortschritte.
Wenn du jedoch nur am Wochenende Zeit zum Üben findest, ist das völlig in Ordnung – wichtig ist, dass du deine Erwartungen anpasst: Fortschritte können dann etwas langsamer sein. Achte darauf, deine Wochenend-Sessions gut zu strukturieren, gezielte Übeziele zu setzen und genug Zeit für musikalische Spielfreude einzuplanen.
Denn Üben soll nicht nur effizient sein, sondern auch Spaß machen – die Begeisterung für die Musik ist schließlich das, was uns antreibt!
Kann man zu viel üben?
Ja, man kann definitiv zu viel üben. Professor Dr. Eckart Altenmüller beschreibt dieses Phänomen als „Penelope-Effekt“: Ab einer bestimmten Anzahl an Wiederholungen nimmt der Lernerfolg nicht nur ab – es kann sogar zu einer Verschlechterung der Ausführung kommen.
Zu langes oder unstrukturiertes Üben kann die Qualität der Bewegungsabläufe mindern und zu Frustration führen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig Pausen einzulegen, auf die Zeichen des Körpers zu achten und Übungseinheiten bewusst zu begrenzen.


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Wie kann ich mich zum regelmäßigen Üben motivieren?
Regelmäßige Motivation entsteht durch klare Ziele: Konzerte, Vorspiele oder selbst gesetzte Meilensteine geben deinem Üben eine konkrete Richtung. Wenn keine Auftritte anstehen, hilft es, eigene kleine Performances zu planen oder vor Freunden zu spielen.
Auch das Mitspielen zu Musikaufnahmen und das Transkribieren von Vorbildern kann neue Begeisterung wecken. Wichtig ist, Üben und Musizieren bewusst zu trennen: Genieße das Musikmachen ohne Leistungsdruck – so bleibt die Freude erhalten. Diesen Tipp habe ich von Schlagzeuger Benny Greb bekommen.
Zusätzliche Motivation bringen Übe-Tagebücher, kleine Belohnungen nach erreichten Zielen und der Austausch mit anderen Musikerinnen und Musikern. Kleine Fortschritte sichtbar zu machen, hilft, langfristig dranzubleiben.
Erstelle deinen eigenen Übeplan!
Die größte Herausforderung beim Üben ist es, sich auf bestimmte Aspekte zu fokussieren. Diese sinnvoll auszuwählen ist nicht immer leicht. Genau dabei hilft dir die what is practice Übeplan-Vorlage.
- Definiere deine Ziele
- Strukturiere dein tägliches Üben
- Coaching-Tool zum Visualisieren deiner Stärken und Schwächen
- Auswertungs-Vorlage, die dich beim Erreichen deiner Ziele unterstützt
- Übe-Tipps
Was sollte ich tun, wenn ich trotz Üben keine Fortschritte merke?
Wenn sich trotz regelmäßigen Übens keine Fortschritte einstellen, können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Gerade bei Blechblasinstrumenten spielt die richtige Technik eine zentrale Rolle – kleine Fehler können schnell zu größeren Blockaden führen. Auch ungünstige Übegewohnheiten wie unreflektiertes Wiederholen bremsen den Lernprozess.
Ein wichtiger Tipp: Übe bewusst mehr richtig als falsch. Das bedeutet, auch bekannte Passagen regelmäßig zu wiederholen, um stabile technische Automatismen aufzubauen. Achte außerdem darauf, nicht zu viel zu üben (Stichwort Penelope-Effekt) und gestalte dein Üben variantenreich – verschiedene Ansätze fördern nachhaltige Lernerfolge.
Manchmal hilft es auch, sich aufzunehmen, kleine Übeziele zu setzen oder gezielt Feedback einzuholen. Fortschritte passieren oft subtil – Geduld und Reflexion sind entscheidend.