Richtig üben & Fortschritte machen – die besten Übestrategien für Musiker!
Wenn du schon immer wissen wolltest, wie Üben macht den Meister nicht nur ein Sprichwort bleibt, sondern Realität wird, dann bist du hier goldrichtig. Auf what-is-practice.de findest du praxisnahe Übe-Tipps, erprobte Übestrategien von Musikerinnen und Musikern und exklusive Einblicke in die Arbeitsweise von Profis.
Hier wird nicht nur erklärt, wie man richtig übt, sondern auch, wie du mit gezielten Methoden schneller Fortschritte erzielst und dein Üben nachhaltig optimierst.
- Finde heraus, wie du effektives Üben wirklich angehst – mit unserem ultimativen Guide zum Übeplan erstellen bekommst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für deinen persönlichen Übeplan.
- Hol dir Extra-Motivation durch clevere Lerntechniken wie die Pomodoro-Technik oder die 12 Gebote des Übens von Wynton Marsalis.
- Tauche tiefer ein in das Geheimnis von Flow und Fokus: Lies, wie du im Flow üben kannst und warum das dein Üben revolutioniert.
- Die häufigsten Fragen rund um das Üben habe ich dir in diesem Blog-Artikel
- Lerne aus den Erfahrungen der Profis: Der Podcast „Wie übt eigentlich…?“ gibt dir exklusive Einblicke in die Übe-Routinen von Top-Musikern, z. B. wie Marvin Frey übt oder wie Anne-Catherine Heinzmann sich selbst unterrichtet.
👉 Denk an deine mentale Stärke! Mentaltraining ist ein oft unterschätzter Gamechanger – hier findest du Tipps zu mentalem Üben und mentaler Gesundheit.
Unsere Themen aus MusicLab powered by Yamaha:
Alle vier Wochen sprechen Marvin Frey und Patrick Hinsberger über Üben und geben konkrete Tipps, wie du effizienter dein Üben gestalten kannst. Alle Tipps findest du hier zum Nachlesen!
Effizient üben in kurzer Zeit
Notizblock statt Chaos: Der musikalische Monatszettel
Ein echter Gamechanger ist Marvins Konzept des musikalischen Notizblocks. Er notiert sich auf einem Zettel oder in einer App die Dinge, an denen er aktuell arbeitet – ganz konkret: eine schwierige Passage, eine Griffverbindung, ein Sound-Aspekt, eine harmonische Idee.
Vorteil: Wenn du nur 15 Minuten Zeit hast, musst du nicht überlegen – du schlägst einfach nach und legst los.
Timer nutzen: Effizienz statt Überforderung
Marvin empfiehlt: Timer auf fünf Minuten stellen. Klingt simpel, wirkt Wunder. Der Trick? Wenn du einmal angefangen hast, willst du meist nicht mehr aufhören.
Noch effektiver: Die App Seconds Pro – ursprünglich für Sportler entwickelt, aber perfekt für Musiker:innen. Du kannst dir damit eigene Übe-Routinen zusammenbauen.
Interleaved Practice: Abwechslung statt Wiederholungsschleife
Patrick erklärt ein spannendes Konzept: „Interleaved Practice“ – ein Prinzip aus der Lernpsychologie.
Statt 20 Minuten dasselbe zu wiederholen, wechselst du in kleinen Zeiteinheiten (z. B. 3 Minuten) zwischen verschiedenen Aufgaben. Warum?
- Du bleibst mental wach.
- Dein Gehirn muss sich immer wieder erinnern.
- Die Übung bleibt länger im Langzeitgedächtnis.
Das Prinzip ist besonders sinnvoll für fortgeschrittene Musiker:innen, die gezielt und nachhaltig lernen wollen – auch bei begrenzter Zeit.
Instrument bereit halten: Der „Vorbeigeh-Trick“
Du hast tagsüber mehrere kleine freie Momente? Nutze sie! Marvin lässt z. B. seine Trompete offen auf dem Esstisch liegen – so greift er zwischendurch immer wieder mal kurz zum Instrument.
Das summiert sich – und du bleibst in Verbindung mit deinem Instrument. Für Bläser:innen gibt’s zusätzlich: Übedämpfer, wenn du zu Hause nicht laut spielen kannst. Marvin sagt: „Lieber mit Dämpfer üben als gar nicht.“
Tagesplan als Übe-Helfer
Besonders für Berufstätige sinnvoll: Teile dir deinen Tag in halbstündige Zeitslots ein (z. B. 09:00–18:00 Uhr) und markiere freie Zeiten zum Üben.
Nutze die Lücken sinnvoll:
- 20 Minuten vor der Arbeit
- 15 Minuten in der Mittagspause
- 20 Minuten nach Feierabend
Du wirst überrascht sein, wie viele Mini-Einheiten da zusammenkommen. Kombiniert mit einer klaren Routine wird daraus eine starke Gewohnheit.
Hören ist üben
Wenn du gar nicht zum Spielen kommst – hör Musik! Aber bewusst. Wiederhole einzelne Stücke mehrfach. Achte auf Details: Basslinien, Phrasierung, Dynamik.
💡 Tipp: Hör dir dein Lieblingssolo dreimal an –
- einmal auf den Gesamtklang,
- einmal auf das Timing,
- einmal auf jedes einzelnes Instrument.
So schärfst du dein Ohr – und bekommst automatisch Ideen fürs nächste Üben.
Typische Fehler beim Üben
Fehler #1: Planlos ins Üben starten
Der Klassiker: Du machst den Koffer auf, holst dein Instrument raus – und dann? Irgendwas spielen. Einfach mal loslegen. Vielleicht warm spielen, vielleicht irgendwas Improvisiertes, vielleicht… einfach irgendwas.
Das Problem: Ohne Ziel kein Fortschritt. Marvin beschreibt es so: „Man macht die Tür auf, steht im Raum – und fragt sich: Was wollte ich eigentlich hier?“
So machst du’s besser:
Überleg dir vor dem Üben konkret, was du heute erreichen willst. Eine Methode, die Patrick nutzt: Die „Übe-Pyramide“. An die Spitze kommt dein Fernziel – zum Beispiel ein Auftritt in drei Wochen. Darunter notierst du dir die Bausteine, die du brauchst, um dieses Ziel zu erreichen: Stücke, Technik, Phrasierung, Artikulation etc. Und darunter noch konkreter: Welche Übungen helfen dir heute, jetzt, genau daran zu arbeiten? Das klingt simpel – aber diese Klarheit macht den Unterschied.

Fehler #2: Kein Metronom – keine Kontrolle über deine Time
Es klingt banal, aber es ist so wichtig: Viele Musiker:innen üben ohne Metronom – und wundern sich, warum der Groove auf der Bühne nicht „richtig sitzt“.
Marvin sagt: „Tempo 60 fühlt sich für jeden anders an. Und genau deshalb ist das Metronom so wichtig. Es diszipliniert unsere innere Time – und macht sie verlässlich.“
🛠 So machst du’s besser:
Nutze das Metronom als Spielpartner, nicht als Taktgeber. Spiel nicht nur auf 1, 2, 3, 4 – sondern experimentiere: Lass den Klick nur auf 2 und 4 laufen (Swing-Feeling!), oder auf die „+“ in der Zählzeit. So schulst du nicht nur dein Timing, sondern auch dein Hörbewusstsein und dein Rhythmusgefühl. Und das Beste: Du bekommst mehr Sicherheit – im Proberaum wie auf der Bühne.
Fehler #3: Durchspielen – ohne Pause
Klingt fleißig, ist aber alles andere als effektiv: Wenn du zwei Stunden durchspielst, ohne Pause, trainierst du nicht nur deine Muskeln müde – sondern auch deinen Kopf. Und das führt schnell zu Frust oder sogar falschen Bewegungsmustern.
🛠 So machst du’s besser:
Probier mal die Pomodoro-Technik aus. Sie stammt eigentlich aus der Arbeitswelt, lässt sich aber super aufs Üben übertragen: 25 Minuten konzentriertes Arbeiten, dann 5 Minuten Pause. Nach vier Blöcken eine längere Pause. Du wirst merken: Diese Struktur macht dich fokussierter – und deine Fortschritte deutlich spürbarer. Alternativ: Wenn’s nur 15 Minuten sind, auch gut. Hauptsache, bewusst.
Fehler #4: Fehler ignorieren oder “wegspielen”
Ein oft unbewusster Fehler: Du bleibst an einer Stelle hängen, spielst sie zigmal – in der Hoffnung, dass es irgendwann klappt. Das Ergebnis? Frust, Zeitverlust – und oft wird der Fehler sogar automatisiert.
🛠 So machst du’s besser:
Zerlege schwierige Stellen in Mikro-Einheiten. Starte nicht immer von vorne, sondern z. B. vom letzten Takt rückwärts. Variiere: anderes Tempo, andere Artikulation, andere Dynamik. Marvin sagt dazu: „Nicht mit Brute Force durchhämmern – sondern variantenreich denken.“ Das bringt wirklich Fortschritte beim Üben.
Fehler #5: Keine Aufmerksamkeit für Haltung & Körper
Auch das gehört zum „richtig Üben“: Wer körperlich verkrampft oder schief sitzt, wird langfristig Probleme bekommen. Und das beeinflusst direkt den Klang.
🛠 So machst du’s besser:
Nutz Spiegel oder Video, um deine Haltung zu checken. Mach kurze Mobilitätsübungen – Schulterkreisen, Armstrecken, Finger lockern. Marvin erzählt, wie er durch eine Schulterverletzung gezwungen wurde, bewusster mit seinem Körper umzugehen. Sein Tipp: Prävention ist einfacher als Reha.
📚 Bonus-Tipp: Hier sind einige Buchempfehlungen, die tolle und instrumentenspezifische Übungen zur Musikergesundheit bieten!
- Der gesunde Musiker
- Körperorientierte Ansätze für Musiker
- Musikergesundheit in der Praxis